Das chinesische Modell

Der digitale Impfausweis ist zum Passierschein für jeden öffentlichen Ort geworden, vom Bus bis zur Badeanstalt. Robert Cibis erkundet zusammen mit Ernst Wolff, ob die westlichen Länder und gar der gesamte Rest der Welt nach dem chinesischen Modell umgebaut wird. Kommen wir in eine Art Verschmelzung von Kommunismus und Korporatismus? Wenige regieren und die 99 Prozent sind ganz gleichberechtigt unter deren umfänglicher Kontrolle.


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In China tobt ein Kampf. Die Kommunistische Partei hat Konkurrenz bekommen und muss sich gegen den eigenen digital-finanziellen Komplex im Land behaupten. Ein wunder Punkt im Regime und fast erleichternd, zu sehen, dass das Land der gnadenlosen Einspurigkeit intern mal ein wenig ins Schlingern gerät. Was das in Zukunft bedeutet, ist aktuell fast schon egal, denn spätestens im Zuge der Corona-Pandemie hat das Reich der Mitte auch der westlichen, vermeintlich freien Welt seinen Stempel eingebrannt. Und mal ehrlich, kann es Zufall sein, dass sich nahezu alle Regierungen die eigene Souveränität absprechen lassen und gleichförmig irgendwelchen Pandemie-Regeln folgen? Da muss doch eine stärkere Macht im Hintergrund wirken, wenn das so einfach geht. Laut dem heutigen Narrative-Gast Ernst Wolff ist es auch in diesem Fall der digital-finanzielle Komplex, den er in dieser Folge auch genauer beschreiben wird.

Der Autor sagt, dass wir mit der Corona-Krise den Turbo eingelegt haben, um in ein ähnliches Überwachungssystem wie China zu steuern. Das würde bedeuten: mehr Kontrolle, viel weniger Freiheit. In Deutschland und Europa wird die parlamentarische Demokratie immer weiter zurückgedrängt und schließlich außer Kraft gesetzt. Dreh- und Angelpunkt des Ganzen ist laut dem Autoren diverser Sachbücher ein elementares Ziel: digitales Zentralbankgeld zu entwickeln und einzuführen, um zunächst einmal die nahende Hyperinflation zu umgehen. Daher dient auch vieles, das gerade im Sinne der vermeintlichen Virusprävention auf die Menschen abgefeuert wird, nur der Ablenkung. Ernst Wolff ist überzeugt davon, dass uns das Bargeld – und damit ein essenzielles Stück von Freiheit – genommen und gegen das zentral kontrollierbare digitale Geld ersetzt werden soll. Apropos Zentralisierung: Er befürchtet außerdem, dass das erst der Anfang ist, die Nationalstaaten zerfallen könnten und in nicht allzu ferner Zukunft eine Art Weltregierung über unser Leben und Handeln bestimmen wird.

Als ein entscheidendes Element dafür dürften sich natürlich die fortschreitende Digitalisierung vor allem mit der Künstlichen Intelligenz erweisen. Wenn Kinder nicht mehr im sozialen Gruppen, sondern isoliert am Tablet lernen, Diagnosen nur noch per Videochat und Datenabgleich getroffen werden und Fahrzeuge fahrerlos durch Spielstraßen rollen, ist es zu spät, sich zu fragen: Wohin soll diese Entwicklung gegen das Urmenschliche, das Soziale eigentlich führen? Ernst Wolff hat die kleine Hoffnung, dass die Geschehnisse rund um den derzeitigen Corona-Wahnsinn die Menschen dazu bringen, die richtigen Fragen zu stellen. Denn nur wer die Situation, in der er sich befindet, lesen kann, kann sich dieser auch entsprechend erwehren. Es ist unerlässlich, die Selbstbestimmtheit zu bewahren – vor allem gegen die Künstliche Intelligenz und die gierigen Großkonzerne dahinter. Auch wenn es im Augenblick nicht leicht erscheint, einen selbstbestimmten Weg zu gehen, gibt es schon ein paar Möglichkeiten, es wenigstens zu versuchen. So wird Ernst Wolff neben all den betrüblichen Aussichten in Narrative 71 auch ein paar Optionen beschreiben, mit denen sich die Menschen selbst helfen können.

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