Mensch als Beute
Das Interview mit Magda von Garrel konzentriert sich auf ihr neues Buch „Mensch als Beute: Gespräche über elitäre Transformationsprojekte“. Robert Cibis, der Herausgeber von OVALmedia (welches auch der Verlag des Buches ist), führt das Gespräch.
Magda von Garrel erklärt, dass der reißerisch klingende Titel „Mensch als Beute“ gewählt wurde, um die aktuelle Situation, in der sich die Menschen befinden, sprachlich korrekt zu charakterisieren. Die Kernaussage ist, dass der ganze Mensch in Besitz genommen werden soll, was sich aktuell vor allem im Zusammenhang mit der Digitalisierung manifestiert.
Obwohl es ein Sachbuch ist, ist es in Dialogform geschrieben, um es zugänglich zu machen und Menschen, die nicht intensiv informiert sind, den Einstieg zu erleichtern. Das Buch verbindet scheinbar unterschiedliche Lebensbereiche zu einem größeren Narrativ. Von Garrel beschreibt, dass das Buch durch das Aufeinanderstapeln kleiner, sichtbarer Zeichen allmählich die Erkenntnis vermittelt, dass dahinter ein bestimmtes, nicht zu unseren Gunsten entwickeltes System stecken könnte. Sie sieht sich dabei als „Kriminalistin“, die im Alltag die großen Agenden erkennt.
Das Buch thematisiert, wie extrem reiche Menschen, die sogenannten Plutokraten oder Eliten, ihren Reichtum in Macht ummünzen und dadurch großen Einfluss auf Regierungen ausüben. Dieser Prozess führt zu einem völlig neuen Konzept der Unterwerfung, bei dem die Menschen selbst zur Beute werden.
Konkrete Facetten der Transformation
Im Interview werden verschiedene Bereiche beleuchtet, in denen diese Agenda sichtbar wird:
1. Digitalisierung und Kontrolle: Daten, die wir liefern, werden uns gestohlen, verwertet und gegen uns eingesetzt, was mentale und politische Kontrolle ermöglicht.
2. Bargeldabschaffung: Die geplante Abschaffung des Bargeldes dient den Interessen der Eliten, da sie dadurch die Menschen schnell und direkt beherrschen können. Als Beispiel dient die Trucker-Demo in Kanada, wo die Konten der Teilnehmer eingefroren wurden, was demonstriert, dass Meinungsfreiheit wertlos ist, wenn virtuelles Geld jederzeit entzogen werden kann.
3. Energie (E-Mobilität): Elektroautos werden als saubere Energie kommuniziert. Das Buch beleuchtet jedoch, dass die Gewinnung der seltenen Erden und Materialien für die Herstellung von E-Motoren oft mit schlimmsten Umweltsünden verbunden ist.
4. Ernährung: Die Entwicklung geht hin zur Gentechnik und Biotechnologie. Es wird über Vertikales Gärtnern (Anbau in gestapelten Regalen ohne Licht und Luft) und die Herstellung von Laborfleisch (aus einzelnen Zellen, auch von Bill Gates unterstützt) gesprochen. Von Garrel stellt die Frage, was mit den Ländereien der Bauern geschehen wird, wenn sich diese Methoden durchsetzen; die Befürchtung ist der Verlust der Jobs der Bauern und die Konzentration der Landwirtschaft in den Händen weniger Konzerne, was die Kontrolle über die Lebensmittelversorgung ermöglichen würde.
5. Bildung und Erziehung: Die forcierte Frühdigitalisierung (Tablets in Kitas und Schulen) schadet den Kindern, da eine gesunde Gehirnentwicklung die Anregung aller fünf Sinne benötigt, während Bildschirme nur den Seh- und Hörsinn ansprechen. Dies kann die Denkfähigkeit der Kinder künstlich reduzieren, wodurch sie leichter beherrschbar werden. Interessanterweise konfrontieren die Eliten (z. B. in Silicon Valley) ihre eigenen Kinder nicht frühzeitig mit solchen Geräten.
6. Transhumanismus und Eugenik: Dies ist die langfristige Richtung der Entwicklung. Es geht um die Vorstellung, dass Menschen sich selbst optimieren sollen und mithilfe von KI weiter verbessert werden. Dahinter steckt die Idee, dass der Mensch nicht funktional genug ist. Dies führt zu einer Annäherung an die Eugenik, bei der nur noch das „Gesunde“ akzeptiert wird, was sich in Gentests während der Schwangerschaft manifestieren könnte, möglicherweise bis hin zu erzwungenen Eingriffen. Die Angst vor Arbeitsplatzverlust durch KI macht die Menschen zudem widerstandsloser.
Widerstand und Hoffnung
Trotz der Darstellung eines umfassenden „Krieges“ (Omniwar), der sich durch alle Lebensbereiche zieht, betont von Garrel die Hoffnung, dass die Menschen, wenn sie die Ernsthaftigkeit der Situation erkennen, bereit sein werden, sich zu organisieren und Widerstand zu leisten.
Jedes Gespräch in dem Buch schließt mit einer Frage ab, um den Leser zum selbstständigen Nachdenken anzuregen. Im Nachwort des Buches skizziert von Garrel Ideen für Widerstandsformen, darunter die Empfehlung von Ulrich Mies zur Gründung literarischer Salons (oder Lesekreisen), da kleine Gruppen (5 bis 10 Personen) nicht so leicht unterwandert werden können und viele kleine Kreise irgendwann einen großen Kreis ergeben. Aufklärung ist der erste Schritt zur Organisation.
(Anmerkung: Magda von Garrel war bereits vor drei Jahren Gast bei OVALmedia und stellte ihr Buch „Instandsetzungspädagogik“ vor, woraufhin ihr Verlag die Zusammenarbeit beendete, da OVALmedia die Regierung kritisiert.)





