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In dieser Folge von Narrative berichtet der Journalist und Filmemacher Klaus Scheidsteger über die Macht der Mobilfunkindustrie. In seinem Dokumentarfilm „Thank you for Calling“ zeigte er 2016 das Spannungsfeld zwischen dem, was engagierte Wissenschaftler im Sinne der Gesundheit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen wollte und dem, was die Lobbyisten auf diesem riesigen Wachstumsmarkt an die Öffentlichkeit dringen lassen. In diesem Gespräch geht es um die Menschen, die die Insider-Berichte für seine Doku lieferten und um die Risiken, vor denen sie schon vor Jahren warnten. Wenn es auf einem Planeten mehr Mobilfunkverträge als Menschen gibt, dürfte man sich wenigstens fragen: Ist das noch gesund? Und wie können wir die Technik sinnvoll und nicht zu unserem Schaden nutzen.

Bücher der Gäste:

Das Buch „Thank you for Calling“ von Klaus Scheidsteger

Entdecken Sie mehr über Mobiltelefone und ihren Einfluss auf die Gesundheit im gleichnamigen Dokumentarfilm hier.


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Alles hätte so schön sein können für den Journalisten Klaus Scheidsteger. Er hätte jeden Tag zahlreiche glückliche Stunden an seinem Mobiltelefon verleben und das Gerät auch nachts noch mit sich ins Bett nehmen können. Wie so viele es heute gewöhnt sind. Leider kamen dem ehemaligen Handy-Junkie schon vor längerer Zeit ein paar elektrosensible Freunde in die Quere und sein großes Recherchethema war – nun – es war einfach nicht mehr abzuschütteln.

Journalisten brauchen Jahre, um sich in das Thema Mobiltelefonie richtig einzuarbeiten. Diese Mühe machen sich die wenigsten und Klaus Scheidsteger ist da nur eine Ausnahme. Mit „Thank you for Calling“ hat er 2016 einen Dokumentarfilm gedreht, der viele kontroverse Themen präsentiert. Diese dürften den meisten Menschen zumindest nicht so bewusst sein, als dass sie ihr ungesundes Handyverhalten überdenken würden. In seinem Film zeigt der Journalist, welche negativen gesundheitlichen Folgen das ständige Nutzen von Mobiltelefonen haben kann und berichtet darüber auch in dieser Folge von Narrative ausführlich. Er erklärt, welche gegensätzlichen Interessen und Kräfte wirken, wenn sich ehrliche Wissenschaft und gierige industrielle Interessen auf einem so großen Wachstumsmarkt wie der Mobiltelefonie begegnen.

Möchte die Mobilfunkindustrie die gesundheitlichen Risiken um jeden Preis vertuschen? Dann gibt es da fleißige Helfer wie PR-Agenturen, die Wahrheiten einfach gemäß der entsprechenden Agenda umzuformen scheinen. Auf diese Weise können sie weltweit die Medien und damit die Gedanken der Menschen in eine harmlose Richtung lenken. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass niemand die breite Öffentlichkeit für die Risiken sensibilisiert, die die Strahlung gerade für gesundheitlich vorbelastete Menschen nachweislich haben kann? Wieso sprechen wir nicht andauernd darüber, dass früher eine halbe Stunde Telefonieren täglich schon als ausufernd erachtet wurde, während Kinder heute zum Teil 8 Stunden auf ein Display starren?! Welche Folgen die Reizüberflutung beispielsweise für die Hirnentwicklung haben kann, gilt es weiterhin herauszufinden und transparent zu machen. Als Teil der Kompetenzinitiative möchte Klaus Scheidsteger die Menschen aufklären und sich dafür auch international stark vernetzen. Denn es gibt auch schon ganz einfache Dinge, die es uns möglich machen, die Technik sinnvoller zu nutzen, als wir es momentan gewöhnt sind: zum Beispiel das WLAN nachts immer auszuschalten.

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