von Redaktion (Datz)

Elon Musk fällt gerade durch Tweets zum ukrainischen Krieg auf. Dort fordert er eine Verhandlungslösung bei der die Bedürfnisse beider Seiten, der Ukraine und Russlands beachtet werden. Bemerkenswert ist, dass er, anders als das offizielle Washington, hier eine Lösung auf Basis der Selbstbestimmung der Völker anvisiert; dadurch könnten die jetzt an Russland angeschlossenen Gebiete, die Republiken Donetsk und Lugansk, sowie die Oblaste … und … per nochmaliger Abstimmung unter recht allgemeiner Anerkennung Russland zugeschlagen werden. Dies, darauf weist Musk hin, sei erkenntlich der Wille einer Mehrheit, was er auch mit Wahlergebnissen aus dem Jahr 2012 untermauert.

Elon Musk, Multi-Multi-Milliardär aus den USA hat viel Geld. Er macht auch viel Geld, vor allem mit Technologien wie Elektromotoren und Satelliten.

Dieses Geld ‘verdient’ er nicht so sehr dadurch, dass er seine Produkte herstellt und verkauft, sondern mehrheitlich, nach einigen fast vollständig dadurch, dass er dafür staatliche Unterstützung erhält. Es besteht also, wenn man so will, eine gewisse Staatsnähe.

In der Ukraine tobt die Ostoffensive selbiger Truppen. Sie haben nicht unerhebliche Geländegewinne zu verzeichnen. Russische Truppen ziehen sich überall zurück. Laut verschiedenen Quellen scheinen diese Gebietsgewinne jedoch auf Kosten hoher Verluste an Soldaten und Material erkauft zu werden. Auch wenn die offiziellen Angaben russischer Seite propagandistisch überzogen sein mögen, so werden sie doch im Wesentlichen von Berichten etwa in US-Amerikanischen MSM, wie auch direkt oder indirekt durch ukrainische Stellen bestätigt. Zudem dürfte sich die Nachschubsituation, trotz andauernder ‘westlicher’ Hilfe für die Ukraine bald als kritisch schwierig darstellen. So im Bereich der Munitionen. Aber auch im Bereich der schweren Waffen, Raketenwerfer, Artillerie, Panzern, Transportfahrzeugen…, welche wohl, auch abzüglich russischer Übertreibungen, recht erfolgreich von russischer Seite zerstört werden. Gleichzeitig hat sich das russische Militär, trotz oftmals zäher Gefechte, für Rückzüge entschieden, wodurch Menschen- und Materialverluste minimiert werden. Auch im Bereich der Artillerie- und Raketenduelle scheinen die russischen Streitkräfte eher die Oberhand zu gewinnen. Auch bei der Luftwaffe liegt der Vorteil klar aus russischer Seite. Wobei allerdings auch russische Quellen bestätigen, dass die Munition knapp werden kann und dringend schweres Gerät, vor allem Panzer benötigt werden. Russland mobilisiert weitere 200 – 300 Tausend Mann.

Artilleriefeuer

In Anbetracht dieser Situation kann die NATO, dass heißt vor allem die USA und ein wenig das VK, versuchen das Maximalresultat der vollständigen Eroberung aller östlichen Gebiete einschließlich der Krim durch die Ukraine zu unterstützen. Das ist die ‘offizielle’ Linie. Doch sollte so gut wie jedem und jeder, außer vielleicht einigen wenigen ganz einsichtsfreien Menschen klar sein, dass diese Ziele jetzt nicht militärisch zu erreichen sind. Und auch politisch nicht. Nun hat sich aber das Washingtoner Establishment gemeinsam mit seinen europäischen Metastasen auf eine kriegerische ‘Lösung’ festgebissen. Trotz “never start a land war in Russia”. In comes Mr. Musk. Elon Musk hatte seinen politischen Introitus bereits vor einiger Zeit, doch diesmal hat er sich weit herausgelehnt. Warum jetzt?

Der Punkt ist folgender: Es werden mittlerweile auch im US Polit-establishment Stimmen nach einer Verhandlungslösung im “russisch-ukrainischen” Konflikt laut. Einem Konflikt, der längst ein US-russischer ist und wohl auch von Anfang an war. Sollte sich bestätigen, dass die ukrainische Offensive zu teuer erkauft ist und sich die Schlagkraft des ukrainischen Militärs nicht – trotz vorgeblich ausreichender Unterstützung durch die US und die EU – aufrechterhalten lässt, und das nehmen viele Spezialisten an, dann stehen die Ukraine und ihre Kuratoren vor einem Desaster. Spätestens im Frühjahr 2023 könnte das ukrainische Militär völlig zusammenbrechen und Russland weite Teile der Ukraine besetzen.

D.h. jetzt, wo es zumindest zeitweise Gewinne für die ukrainische (und amerikanische und teilweise europäische) Seite gibt, soll verhandelt werden. Ja, trotz der offiziellen Rhetorik von Biden und Truss, von Frau Baerbock und Herrn Selenskij, muss man/frau dringend aus diesem Morast heraus. Die all-out Offensive der Ukraine hat wohl auch genau dieses Ziel: Kurzfristig Umstände schaffen, in denen man günstig verhandeln kann. Wer aber soll verhandeln? Die amtierenden und durchgehend kriegstreibenden Politiker in den USA und Europa sind ‘verbrannt’ und werden sich keine Blöße geben (d.h. sie werden keine Einsicht und damit Größe demonstrieren) wollen. Andere wie Ungarn, Slowakien?

Zerstörter gepanzerter Transporter

Es scheint diesem Autor daher, dass Elon Musk, der eben kein self-made Milliardär ist, sondern ein regierungsgesponserter, nun seine Popularität und vermeindliche Eigenständigkeit nutzen soll, um der russischen Seite indirekt, mit plausible deniability, Offerten zu machen. Wird dies zu Verhandlungen führen? Nun, die russische Seite weiß wohl, dass sie den Krieg gewinnen kann. Sie hat mit der formellen Aufnahme der vier Gebiete Fakten geschaffen. Die Geduld der russischen Führung, die immerhin eine meines Erachtens außergewöhnliche Umsicht bewiesen hat, scheint erschöpft. Das traurige an der Sache ist, dass soviel Leid, Tod und Zerstörung hätten verhindert werden können indem man die Ukraine einfach einen neutralen Zwischenstaat hätte sein lassen. Der Kreml wird dem amerikanischen Zauberlehrling Selenskij sicherlich keinen neuen Zauberstab in die Hand drücken, und auch den USA nicht, sondern die Geister, die sie riefen, selbst zu bändigen suchen.

Zusammengefasst:

  • Die Ukraine führt mit Hilfe der NATO eine Großoffensive durch, die Geländegewinne erzielt. Sie ist aber längerfristig nicht durchzuhalten und mag letztlich zu einer völligen Erschöpfung der ukrainsichen Mittel führen, welche von der NATO nicht ausgeglichen werden können.
  • Russland vermeidet im Wesentlichen Verluste und mobilisiert. Trotz Problemen mit Logistik, Nachschub und Truppenstärke ist es in einer deutlich besseren Situation als die Ukraine und könnte spätestens im Frühjahr 2023 eine entscheidene Überlegenheit aufgebaut haben, die den Kollaps des ukrainischen Militärs zur Folge hätte.
  • Um dies zu vermeiden sollen doch, entgegen dem offiziellen Diskurs, vom ‘Westen’ Verhandlungen geführt werden. Dies mag über Elon Musk kommuniziert werden, da er
  • wie auch andere Firmen, z.B. Amazon letztlich vom US-Staat finanziert wird und daher quasi als non-government agent auftreten kann, bzw. aufgrund seiner Popularität gehört wird und inoffizielle Offerten unterbreiten kann, wobei das politische Washington nicht offen involviert ist.
  • Die, vor allem für die ukrainsiche Seite, mörderische Offensive versteht sich wahrscheinlich als Versuch vor eventuellen Verhandlungen noch eine möglichst ‘gute’ Ausgangslage zu schaffen. Der Erfolg dieser Initiativen ist zweifelhaft, da Moskau die Situation sehr gut kennt und auch die Intentionen versteht. Vielleicht sind sie dennoch zu Verhandlungen bereit. Da die Ukraine und NATO jedoch bisher alles getan haben, um einen Konflikt zu erreichen und zu schüren, und niemals mäßigend aufgetreten sind, ist das sehr unwahrscheinlich.

P.S. Offenbar wird die Geschichte jetzt schon von Politikern aufgenommen… zuerst einmal natürlich von Republikanern.

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